Optimierung des LTE-Speeds: Wie Sie mehr Leistung herausholen
Sie haben den
Speedtest durchgeführt und das Ergebnis ist nicht befriedigend? Sprich, die Werte des gebuchten Tarifs weichen um mehr als 30 Prozent nach unten ab? Dann sind Sie hier genau richtig! LTE-Speedcheck gibt ihnen im folgenden Ratgeber mehrere Tipps, wie sich die Datenraten verbessern lassen und wo sich Engpässe verbergen könnten.
Diagnose
Eine einzige Messung ist noch nicht sehr aussagekräftig. Da es sich bei LTE & 5G je um ein sogenanntes „Shared Medium“ handelt, ist es gut möglich, dass Sie beispielsweise am Wochenende oder Abends weit geringere Ergebnisse erhalten, als Morgens um 7 Uhr. Denn alle Kunden teilen sich vereinfacht gesagt die Kapazität des lokalen Sendemastes. Testen Sie daher mehrmals zu unterschiedlichen Tageszeiten, um einen geglätteten Wert zu erhalten. Ist der Durchschnitt immer noch deutlich zu gering, machen Optimierungen Sinn.
Optimierungsmaßnahmen
a) externe Antenne
Das größte Potenzial birgt aus Erfahrung zunächst einmal die Verbesserung der Empfangsqualität. Möglich ist dies durch die Installation einer externen Antenne. Für LTE und 5G gibt es auf dem Markt spezielle Antennenlösungen für jeden Bedarf und Geldbeutel. Hier gilt: Je weiter man vom Sendemast entfernt wohnt, desto größer sollte der durch die Antenne realisierbare „Verstärkungseffekt“ (dBi-Gewinn) sein. Bis 3 Kilometer Luftlinie reichen in der Regel sehr einfache Modelle. Der Preis bewegt sich hier im Bereich von 40-80 Euro.
Bei Distanzen bis 8 Kilometer empfehlen wir eine hochwertige Bi-Quad oder Panel-Antenne (60-90 €). Steht Ihr lokaler Sender noch weiter entfernt (bis max. 15 km), sollte in ein Paar gute Yagi-Antennen investiert werden. Da zwei nötig sind (wegen Multiantennentechnik MIMO), sollten allerdings 100-150 € eingeplant werden. Hier finden Sie mehr zu den einzelnen Antennentypen und Ihren Vor- und Nachteilen.
b) Optimale Ausrichtung
Nicht nur die Installation einer Antenne, sondern auch die präzise Ausrichtung spielt eine Rolle. Wenn sich also bereits eine Antenne im Einsatz befindet, prüfen Sie die korrekte Ausrichtung. Besonders Yagi-Richtantennen sind für Abweichungen sehr empfindlich. Bei anderen Typen spielt dies eine eher untergeordnete Rolle.
c) Besserer Standort
Nicht jeder Standort ist gleichermaßen für eine Antenne geeignet. Mehrere Störfaktoren können bedingen, dass 5 Meter weiter der Empfang im Durchschnitt deutlich besser ist. Prädestiniert sind selbstverständlich stets erhöhte Installationen, z.B. auf dem Dach. Hier gilt es, Geduld zu beweisen und mehrere Varianten zu testen.
d) Messfehler ausschließen
Hinter zu geringen Download- und Uploadwerten im Test, müssen nicht zwangsläufig „echte“ Probleme bei der Empfangsqualität oder beim Provider stecken. Auch eine unsachgemäße Handhabe kann ursächlich sein. Lesen Sie hier, wie sie dies vermeiden und versteckte Ressourcenfresser identifizieren.
e) PC, Laptop & Co fit für LTE bzw. 5G?
Die Datenübertragungsraten, die ein LTE- oder 5G-Internetzugang liefert, können schon beeindruckend sein. Wer den Vodafone-Tarif „GigaCube“ mit maximal 500 MBit/s nutzt, lädt immerhin in der Spitze mit bis zu 62,5 Megabyte pro Sekunde (so wird’s berechnet) Daten aus dem Internet. Das muss ein PC erstmal stemmen.
Moderne Computer haben damit kein Problem. Doch betagtere Modelle können da schnell an ihre Grenzen stoßen. Ab wann ein PC fit für schnelle Mobilfunk-Tarife ist, lässt sich schwer pauschalisieren. Wer auf einen modernen Rechner mit Windows 10/11 bspw. dutzende Hintergrundprogramme bei nur 2-4 GB RAM laufen hat, wird wahrscheinlich potenziell ausgebremst.
Daher mal eine vorsichtige Prognose, was Ihr Rechner mindestens vorweisen sollte. Maximal 8-10 Jahre alte CPU mit mindesten 2 Kernen, 2 GHz, 8 GB RAM und flotte SATA-Festplatte (besser SSD). Windows 10 oder höher mit allen Updates und Servicespacks (Windows 7 oder niedriger ist heute auch ein Sicherheitsrisiko). Zudem empfehlen wir einen aktuellen und flinken Browser. Zum Beispiel den Mozilla Firefox oder Google Chrome.
Achten Sie zudem unbedingt darauf, dass Ihre Netzwerkkarte eine Transferrate 1000 MBit (1 GBit) unterstützt. Alte Modelle mit 100 oder gar nur 54 MBit, können als extremer Flaschenhals wirken. Eine hochwertige LAN-Karte kostet im Onlineversand nur 10-20 Euro. Falls Sie WLAN im Heimnetzwerk einsetzen, bietet sich an, auf die neuesten WLAN Standards zurückzugreifen. Also WLAN ac (Wifi 5), WLAN ax (Wifi 6) oder sogar schon WIFI 7. Diese bieten beste Empfangsqualität und unterstützt Datenraten von 1-10 GBit/s. Wifi 4 (802.11n) oder weniger, sollte nach Möglichkeit für optimale Performance nicht mehr genutzt und ausgetauscht werden. Noch ältere 802.11-Standards sind auf maximal 54 MBit ausgelegt. Aber Achtung: Sowohl Router als auch Stick, Tablet oder Smartphone müssen dazu kompatibel sein. Nur ein einzelnes Gerät mit WIFI 5/6/7 Standard Support ist nicht ausreichend!
Niedrige Werte und Windows XP
Wir wissen von Fällen, wo unter ein und demselben Anschluss, aber 2 Computern, teils deutlich schlechtere Werte unter WinXP erreicht werden. Dies kann sein, muss aber nicht. Falls Sie dieses (extrem veraltete) Betriebssystem nutzen und trotz aller Maßnahmen ungewöhnlich niedrige Messungen erzielen, könnte dieses Tool helfen: Der SG TCP Optimierer, stellt diverse Systemparameter zur Netzwerkkommunikation optimal ein. Das Programm ist kostenlos und daher einen Versuch wert. Ohnehin empfiehlt sich bei derart alten Betriebssystemen schon aus Sicherheitsgründen dringend der Wechsel auf Windows 10/11. Denn auch bei Windows 7 gibt es seit Anfang 2020 keine Updates mehr...
Noch mehr Speed?
Sie haben schon alle erdenklichen Optimierungen durchgeführt und reizen den gebuchten Tarif vollständig aus, wollen aber noch schneller surfen? Dann hilft nur ein Upgrade ihres Tarifes. Vodafone z.B. bietet aktuelle Angebote mit bis zu 500 MBit/s. Ein Wechsel in ein höheres Tarifmodell ist im Normalfall kein Problem. Schließlich verdient der Mobilfunkprovider so auch mehr an Ihnen. Hier gilt es einfach nachzufragen. Beachten Sie aber, dass bei der Umstellung auf einen anderen Tarif meist auch die Mindestvertragslaufzeit von vorne beginnt …
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